Wussten Sie, dass die Salzburger Sonnenterrasse über ein ausgewiesenes Heilklima verfügt? Tatsächlich ist das einzigartige Bioklima des heilklimatischen Kurortes St. Veit im Pongau von großem Wert, wie ein Klimagutachten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik erklärt. Ausschlaggebende Komponenten, erklärt Mag. Alexander Ohms von der ZAMG, seien das optimale Wetter und Klima, die zur Erholung und womöglich sogar zur Heilung von Zivilisationsschäden beitragen.
Erholung buchenBesonders hilfreich erweist sich laut Gutachten die Terrassenlage des Ortskerns, der rund 200 Höhenmeter über der Salzach liegt und somit eine besondere Klimagunst mitbringt, welche sich positiv auf Körper und Geist auswirkt. Hier vermengen sich abgeschwächte Hochgebirgsklima-Reizfaktoren mit schwächerem Reizklima sowie ausgeprägten Mittelgebirgsklima-Schonfaktoren. Schonende bis milde aktinische sowie milde bis teils kräftige thermische Reize sind das Ergebnis.
Das klingt alles schön und gut, aber was heißt das genau für das Bioklima? St. Veit im Pongau verdient sich das Prädikat eines heilklimatischen Kurortes nicht nur aufgrund der sauberen Luft im Vergleich zu vielen Tal- und Beckenlagen im Salzburger Land, sondern im Speziellen auch aufgrund folgender klimatologischer Besonderheiten, wie Mag. Ohms detailliert auflistet:
In St. Veit im Pongau herrschen von Oktober bis April günstigere Besonnungs-, Strahlungs- und Bewölkungsverhältnisse als in den Niederungen. So weist der Ort etwa nur ein Drittel der Nebelhäufigkeit der Stadt Salzburg auf. Diese Bevorzugung kommt vorwiegend im Herbst und Winter zum Tragen, wenn in den tieferen Lagen mit dem Abfließen der Kaltluft länger andauernde Nebeldecken liegen. Lang anhaltende Nebelsituationen wie in den großen Tälern oder im Alpenvorland sind sehr selten. Die durch Quellbewölkung über den Bergen bedingte, von Mai bis August etwas geringere Sonnenscheindauer als in flacheren Regionen des Bundeslandes fällt kaum ins Gewicht. Anregend wirken in St. Veit im Pongau somit starke Helligkeits- und Farbkontraste (z. B. helle Wolken vor blauem Himmel, besonntes Waldinneres, bunte Herbstlandschaft), die erhöhte UV-Strahlung und die typischen Haufenwolken über den Bergen.
Die Lage von St. Veit im Pongau in einer Seehöhe zwischen 750 und 2.200 Meter ist bezüglich der Klimaelemente Lufttemperatur und Luftfeuchte als sehr günstig zu bezeichnen. In den Wintermonaten kommt es zu keiner extremen Kälte, während im Sommer Hitze und Schwüle sehr selten auftreten. Tage, an denen es tagsüber so heiß ist, dass auch durch entsprechende Kleidung oder verringerte Aktivität kein behaglicher Zustand erreichen werden kann, kommen kaum vor. Durch das Aufsuchen von schattigen Gebieten bzw. größeren Seehöhen kann die Wärmebelastung in den Nachmittagsstunden auch an einem der sehr heißen Tage stark gemildert werden. Die für die Erholung von Wärmestress wichtige nächtliche Abkühlung ist in St. Veit im Pongau auch in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels weiterhin gewährleistet. Zusammen mit dem Fehlen von langen Perioden hoher relativer Luftfeuchte und der geringen Häufigkeit winterlicher Inversionslagen bedeutet dies eine sehr gute Eignung als Klimakurort.
Bedingt durch die Landschaftsform des Kurgebietes ist mit keiner länger andauernden Luftstagnation zu rechnen. Bei sonnenscheinreichen Hochdruckwetterlagen erfolgt die Ausbildung eines lokalen Windsystems (Berg-Tal-Wind, Hangwinde), das sowohl die Wärmebelastung als auch die Ansammlung von stagnierender Kaltluft reduziert. Absolute Windstille tritt im Durchschnitt nur in rund drei Prozent aller Stunden auf, andererseits sind hohe Windgeschwindigkeiten im Kurgebiet sehr selten. Die meiste Zeit weht angenehmer, ganz schwacher Wind. Bedingt durch die geographische Lage ergibt sich in St. Veit im Pongau keine große Föhn-Häufigkeit. Im Durchschnitt sind etwa zehn Föhntage pro Jahr zu erwarten, davon ungefähr die Hälfte im Frühling und ein Drittel im Herbst.
Extreme Stauniederschläge treten im Gegensatz zu den nördlicher gelegenen Regionen des Bundeslandes praktisch nie auf. Die Niederschlagshäufigkeit ist für ein alpines Gebiet als gering anzusetzen. Die Verteilung der Niederschlagszeiten zeigt, dass selbst die höchste Niederschlagswahrscheinlichkeit im Sommer am Abend nur Werte von knapp über 20 % erreicht.
Das Ziel einer ärztlichen Behandlung ist, nicht nur durch ein spezifisches Heilmittel den Körper zu heilen, sondern ihm auch durch bestimmte Reize die Möglichkeit zu geben, durch Eigenkräfte mit einer Krankheit fertig zu werden. Das Wetter bzw. in weiterer Folge das Klima können diese Reize auslösen. Unterschieden wird dabei der aktinische Wirkungskomplex, der vor allem Lichtintensität und Sonnenstrahlung berücksichtigt, sowie der thermische Wirkungskomplex, der speziell den Grad des Wohlbefindens aus der Kombination von Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind beeinflusst. Nicht nur von den klimatischen Verhältnissen beeinflusst wird der lufthygienische Wirkungskomplex, der sich mit den Auswirkungen von Beschaffenheit und Reinheitsgrad der Luft auf den menschlichen Organismus beschäftigt.
Das Klima der Gemeinde St. Veit im Pongau wird durch verschiedene natürliche und anthropogene Wirkungsfaktoren geprägt. Zu den natürlichen Wirkungsfaktoren gehören die geographische Breite, von welcher der Sonnenstand und damit die Strahlungsintensität abhängen, sowie Bodenart, Bodenbedeckung und Oberflächenbeschaffenheit, weil der Energieumsatz durch deren unterschiedliche physikalische Eigenschaften bestimmt wird.
Die Klimaelemente ändern sich generell mit zunehmender Seehöhe, und die Landschaftsform führt zur Ausbildung von lokalklimatischen Besonderheiten. Die vom Menschen verursachten Änderungen in der Flächennutzung führen auch in St. Veit im Pongau zu einer Veränderung des lokalen und regionalen Klimas: Beispielsweise wirken sich die mit einer Zersiedelung einhergehenden Veränderungen der Erdoberfläche auf den Energiehaushalt der bodennahen Luftschicht aus. Dies gilt auch für die Emissionen von Wärme- und Luftbeimengungen durch Hausbrand, Gewerbe und Verkehr. Rodung und Aufforstung, Bewässerung, Kultivierung sowie Schaffung neuer Wasserflächen beeinflussen Windfeld, Wärme- und Wasserhaushalt und auch das lokale Bioklima im Gemeindegebiet.
Heilklimatische Kurorte wie St. Veit im Pongau sind Kurorte, die über klimatische Faktoren verfügen, welche die Heilung bestimmter Krankheiten fördern. Es müssen natürliche, ortsgebundene, wissenschaftlich anerkannte und erfahrungsgemäß bewährte, therapeutisch anwendbare Klimafaktoren belegbar sein. Hierzu gehören:
Landschaft und Bewuchs bieten zusätzlich auf etwa einem Viertel des Gemeindegebiets von St. Veit im Pongau Waldklima mit zahlreichen bioklimatischen günstigen Eigenschaften: Die Bäume bieten Schutz vor übermäßiger Sonneneinstrahlung und dämpfen den Tages- und Jahresgang von Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit. Überdies schützen bewaldete Bereiche vor Niederschlag und starkem Wind, dämpfen Lärm und filtern Luftschadstoffe.
Folgende Indikationen für einen Aufenthalt im Heilklima von St. Veit im Pongau sind aus bioklimatischer Sicht empfohlen: